Angehörige von Suchtkranken

In meiner langjährigen Arbeit in der stationären Suchttherapie hatte ich immer wieder Begegnungen mit Familienangehörigen von Suchtkranken und deren Not mit der sehr belastenden Situation.

Nicht nur der unmittelbar von der Suchtkrankheit Betroffene bedarf der Hilfe. Auch die Angehörigen und das gesamte unmittelbare Lebensumfeld des suchtkranken Menschen sind von dieser schweren Erkrankung betroffen und befinden sich oft in einer ausweglosen Situation.

Das Erleben von Ohnmacht und Hilflosigkeit ist für die Angehörigen nicht selten auch Auslöser eigener psychischer Probleme. In dieser Lage brauchen gerade auch die Angehörigen fachliche Unterstützung, um mit den Gefühlen der Ohnmacht, der Scham, der Angst, der Wut und der Trauer umgehen zu können.

Das Leiden der Angehörigen ist oft schon auf ein Maß der Unerträglichkeit gestiegen, dass es notwendig wird, diesem krankmachenden Kreislauf zu entkommen.

Nach meiner Erfahrung benötigen Angehörige von suchtkranken Menschen eine Stärkung ihres angegriffenen Selbstwertes, eine vom Suchtkranken unabhängige Wahrnehmung eigener Bedürfnisse und Interessen und das Selbstvertrauen, diese wieder zu behaupten.

Ich bin gerne bereit sie auf diesem Weg zu begleiten, damit sie wieder ihren Selbstwert erkennen und die Stärke erhalten, Entscheidungen zu treffen und mutig ihren unabhängigen Weg beschreiten zu können.

 

 

"Ich bin müde geworden,
für andere Tore zu öffnen...
für andere zu kämpfen...
für andere da zu sein...
immer nachzugeben...
immer zu lächeln...
niemals ich zu sein...
Nun werde ich versuchen
an mich zu denken,
mein Tor zu öffnen,
für mich zu denken,
für mich da zu sein,
nicht immer nachzugeben,
auch einmal zu weinen und einfach nein zu sagen."